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  • Mit Sicherheit am Wasser

    Wasserwacht Bayern

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Dillinger Wasserwacht im Einsatz an der Ostsee

Der Strand auf dem Priwall bei Travemünde ist ein beliebter Ausflugsort in den Sommermonaten. Bei
entsprechendem Wetter strömen täglich hunderte Touristen an den großen wunderschönen Strand.
Um die Sicherheit der Badegäste gewährleisten zu können, werden den ganzen Sommer jeden Tag
zwei Strandtürme und je nach Bedarf auch noch drei Boote und ein Quad besetzt – und das nur von
Ehrenamtlichen. Das funktioniert nur, weil Wasserwachtler aus ganz Deutschland in ihrem Urlaub
Wachdienst an der Ostsee machen und die lokale Wasserwacht unterstützen. So machten sich auch
dieses Jahr Anfang August 7 Dillinger auf den Weg in den Norden. Für neun Tage wohnen und leben
sie direkt am Strand und leisten dabei täglich mindestens neun Stunden Dienst. Auch außerhalb der
Dienstzeiten ist 24 Stunden am Tag ein Team einsatzbereit, um bei medizinischen Notfällen auf dem
Priwall die schnelle Erste-Hilfe sicherzustellen.


Meistens werden zwar nur kleinere Verletzungen verarztet, wie Bienenstiche, Verletzungen von
Feuerquallen oder Schnittverletzungen. Jedoch ist die Wachmannschaft immer für den Ernstfall
bereit, um mit Boot oder Quad auszurücken. So wurden die Dillinger dieses Jahr zu einer
Vermisstensuche auf der Ostsee, mehr als zehn Kilometer vom Ufer entfernt wegen eines Seglers der
über Bord gefallen und vermisst war, alarmiert. Die Wachmannschaft rückte bereits nach zwei
Minuten mit zwei Booten zur Einsatzstelle aus, wo sie eine dramatische Situation vorfanden. Die
Rettungsschwimmer sicherten dann das Segelboot bei starkem Seegang und brachten die auf dem
Segelboot zurückgebliebene Freundin des Vermissten mit dem Motorrettungsboot in den Hafen.
Dort übergaben sie diese an den Rettungsdienst. Anschließend beteiligten sich die beiden Boote in
einer Suchkette mit circa 20 anderen Booten. Nach über drei Stunden wurde die Sucher leider
ergebnislos eingestellt. Hierbei arbeiteten die Dillinger Hand in Hand mit Einsatzkräften der Polizei,
Feuerwehr, Rettungsdienst, DLRG und den Seenotrettern. Die Schnittstelle war hierbei der
Fachberater Wasserrettung, welcher ebenfalls von den Dillingern gestellt wurde. Wie in der
Zwischenzeit leider bekannt ist, konnte der vermisste Segler nur noch tot geborgen werden.


Damit solche Einsätze auch reibungslos funktionieren, wird in der dienstfreien Zeit der Ernstfall
trainiert: Der Patient wird im Wasser mit dem Rettungsbrett oder dem Motorrettungsboot gesichert,
dann an Land transportiert, wo der Patient auf den Anhänger des Quads geladen wird. Mit dem Quad
kann der Patient dann über den Strand zum Rettungswagen gebracht werden. Dabei kann er sogar
im Notfall noch während der Fahrt reanimiert werden.


Neben dem Wachdienst und den Übungen bleibt noch genügend Zeit zum gemeinsamen Kochen,
Essen und Spaß haben. Der Wachdienst an der Ostseeküste stellt für die Wasserwachtler aus
Dillingen eine schöne Abwechslung zum Dienst in der Heimat dar. Auch ist es eine Möglichkeit über
den Tellerrad zu blicken und Erfahrungen in verschiedenen Einsatzszenarien zu sammeln. Die
Dillinger Wachgänger freuen sich schon darauf, im nächsten Jahr wieder ihren Beitrag zur Sicherheit
an den Ostseestränden zu leisten.

Ostsee, Priwall